|
_______________________________________________________________________________________________________________
In Sommerlund wird der Adel stark an dem
französisch-burgundischen Adel des 14Jhrd.orientiert.
Die Gewandungen rutschen beim Hochadel in der Zeitspanne etwas nach
hinten,während der einfache Adel dagegen gerne auch mit Gewandungen aus der
Zeitspanne des 12-13Jhrd. versehen wird.Man orientiert sich daran,ist aber nicht
extrem penibel historisch korrekt.
Wichtig ist uns die ordentliche Darstellung dieser Charaktere,welche auch nur
Menschen mit Sorgen,Nöten und Schwächen sind.Vor allem eine passende Darstellung
und nicht eine völlig übertriebe,(wohl bei Hollywood-filmen abgeschaute) Rokoko
Variante.Die spätere Entwicklung im Verhalten der adligen Gesellschaft hat
nichts mit mittelalterlichem Spiel zu tun und hat somit da auch nichts zu
suchen!
Vorhandene Adelstitel in Sommerlund
Titel | Anrede |
Fürst | Eure fürstliche Hoheit oder eure fürstliche Majestät |
Markgraf | Euer Hoheit oder euer markgräfliche Hoheit |
Graf | euer Gnaden |
Freiherr (anderer Name für Baron;Baron untypisch für Sommerlund) | euer Gnaden |
Ritter | Herr |
Dame (gleichauf mit dem Ritter) | |
Zofe,Knappe | Du |
Knecht,Magd usw | Mache er/sie das... ;-) |
Weitere Ministerialtitel:
Meier
Vogt
Sausack
Haushofmeister
Marschall
usw.
Auf der Seite des "Ritterbundes des weissen Löwen" wurde schon alles wichtige zu dem Thema aus diversen Quellen aufgelistet.Dabei haben sich ein zwei Leute sehr intensiv mit dem Thema beschäftigt.Daher verweisen wir gerne auf die Seite.Als wichtige Info dazu ist zu sagen, das gerade solche Dinge wie "ein Ritter hat sich so und so zu verhalten" nicht wörtlich genommen werden darf.Denn zwischen höfischem Idealbild der Menschen und Realität lagen in der Regel Welten.
Sommerlunder Ritterschaft – Rittertum in Sommerlund
Die Ritterschaft und das Rittertum, wie wir es in Sommerlund bespielen möchten, orientiert sich weitestgehend an dem, was wir heutzutage durch die unermüdliche Ausdauer der Mediävisten und anderer Wissenschaftler, die sich mit dem Mittelalter beschäftigen und auseinanderzusetzen versuchen, wissen bzw. zu wissen vermuten. Wie schon an anderer Stelle erwähnt, setzen wir den „Alltag“ in den Mittelpunkt unseres sommerlunder Spiels. Auf diese Weise bespielen wir auch das Rittertum massiv.
Um es gleich vorweg zu nehmen: Sommerlunder Ritter sind weder ungeschlachte Rüpel, die sich nicht auf dem glatten höfischen Parkett bewegen können, noch besteht die sommerlunder Ritterschaft aus geleckten Höflingen, die noch niemals mit ihren Schutzbefohlenen auf dem Acker gestanden haben. Des weiteren gibt es „den“ sommerlunder Ritter nicht, sondern lediglich eine Hülle und Fülle an verschiedenen Menschen, die in ihren edlen Stand hineingeboren worden sind und versuchen, die ihr auferlegten Pflichten und Rechten in jeder nur erdenklichen Weise nachzukommen.
Was bedeutet also konkret sommerlunder Ritterschaft? Sommerlunder Ritter sind edelbürtige Männer, die im Normalfall einen Ritterschlag erhalten haben. Wohlgemerkt, auch ein Freiherr, Graf oder ein höherrangiges Mitglied der adligen Gesellschaft Sommerlunds kann Ritter sein, denn es gibt zwar viele Ritter, aber keinen Ritterstand. Die Ritterschaft macht die sommerlunder Ritter zu einer Art Waffenbrüdern. Sie sind das Rückgrat der wahrlich Herrschenden, der Halt jener, die sich auf sie stützen müssen, um Herrschaft ausüben zu können. Die Ritter sind auch diejenigen, die innerhalb der lehnhaltenden Adelsgesellschaft am niedrigsten stehen und sich somit auf das gemeine Volk stützen können müssen. Deswegen haben nicht wenige Ritter in Sommerlund engen Kontakt zu „ihren“ Leuten, denn ohne sie wären sie genauso aufgeschmissen wie der Hochadel ohne die Ritter. Die sommerlunder Ritterschaft steht als der Inbegriff des Durchsetzungsvermögens der Herrschenden, wenngleich es auch viele lehnslose Ritter gibt, die in direkter Abhängigkeit zu ihren Herren stehen.
Ritterschaft – Das bedeutet in erster Linie militärische Gewalt, die Ritter sind berittene Adlige, durch und durch auf den Kampf vom Pferderücken ausgebildete Berufskämpfer, Soldaten, die sich auf ihr Handwerk aufs beste verstehen. Sie halten viel auf sich, ihre Ritterlichkeit, ihre Ideale, die vor allem im höfischen Spiel zum Ausdruck kommt, sei es auch nur in der Dichtung. Sommerlunder Ritter sind trotz ihrer vorbildlich zu nennenden Haltung im höfischen Bereich so ziemlich das Gefährlichste, was einem in Sommerlund (und auch außerhalb des Gebietes, was wir Sommerlund nennen) begegnen kann. Ein Ritter aus Sommerlund muß keiner sein, der innerhalb des Gebiets Sommerlund aufgewachsen ist. Ritterschaft verbindet über gedachte Grenzen hinaus, nur die Sprache mag die Dinge hemmen.
Letztendlich besteht die sommerlunder Ritterschaft aus Edlen mit ganz normalen menschlichen Schwächen, die es oftmals zu kaschieren gilt.
Rittertum dagegen ist etwas völlig anderes als die oben beschriebene Ritterschaft. Das Rittertum ist das, was innerhalb des Adels als DAS Ideal seiner Zeit gilt. Man will ritterlich leben, tugendhaft leben, kämpfen und streiten, am besten zur Ehr einer Dame, die einem günstig gewogen ist, sei es in prunkvollen Turnierveranstaltungen oder auf dem Schlachtfeld. Der Adel hält die Fahne des Rittertums hoch, allen voran aber die Ritterschaft selbst, denn sonst hätte sie schon längst aufgehört, zu existieren: Denn es gibt einfach keinen eigenen Stand, Ritter ist und bleibt eine Auszeichnung, die es in Sommerlund erst noch zum Titel schaffen muß. Sobald es in Sommerlund einen Ritterstand geben würde, könnten wir Sommerlund einmotten, denn dann wären wir von dem zu weit entfernt, was wir bespielen möchten: Einen Konflikt zwischen Realität und unerfüllbarem Wunsch. Was Ritterschaft und Rittertum angeht, so bespielen wir gerade auch diesen Konflikt: Die adlige, höfische Welt mit ihrer triefenden Tugendhaftigkeit, dem Minneideal, der rühmenden Dichtkunst, die sich in endlos anmutenden Reimen über die vortrefflichen Taten eines Mannes ergehen kann, ohne wirklich spannend nach unseren heutigen Maßstäben zu sein, die Höfischheit im Sinne des edlen Rittertums auf der einen Seite. Auf der anderen Seite steht die bittere Realität mit all den Sorgen und Ängsten, Nöten, aber auch Freuden des menschlichen Alltags, die es zu verdrängen gilt (keiner schafft es), mit einer Ritterschaft, die über ihre Feinde hinwegzugaloppieren versucht und dabei soviel Blut verspritzt, dass man kein noch so schönes Wappen mehr erkennen kann, und Schläge auf den Helm bekommt, dass man davon taub wird und den Donner einer neuen Zeit nicht hören kann, bis es zu spät ist. Bis sich die Ritterschaft selbst in Grund und Boden geritten hat durch ihre Fehden und ihre schier rücksichtslose Gewalt, ihre ausschweifenden Feste, durch Lüge und Verrat, durch Verschuldung und blinden Mut.
Das einfache Volk bestehend aus Leibeigenen,unfreien,freien
und Bürgern.Obwohl man sagen muss,das Leibeigenschaft eher sehr selten ist in
Sommerlund.Wer sich jetzt durch anerzogene Einstellungen der westlichen Welt
leiten lässt und seine Bildung aus einschlägigen Hollywood Filmen zieht,dem muss
auch hier gesagt werden "nein es ist nicht so"!
Das einfache Volk kann in der Regel weder schreiben noch lesen,noch hat es
irgendwie Zeit dazu sich mit konspirativen Gedankengut zu beschäftigen.In der
Regel ist der Tag davon geprägt, sich darum zu kümmern,dass man etwas zu essen
auf den Tisch bekommt.Der Wissenstand der Menschen beschränkt sich meist nur auf
ihre unmittelbare Umgebung und Erzählungen von anderen Leuten.Sie kennen nicht
die Probleme der Welt und wissen häufig schon nicht einmal, wie die Gegend ein
Freiherrentum weiter aussieht. Der Alltag besteht aus Arbeit, Beten und
Schlafen. Die Stände sind Gottgegeben und jeder hat in dieser Welt seine
vorherbestimmte Rolle zu spielen, sonst ist sein Seelenheil für immer und ewig
verdammt.
Man ist froh darüber vor Räubergesindel und anderen Dingen Schutz vom Herren zu
erhalten.Wenn der Herr ein guter Herr ist, so kann es sogar mal dazu kommen,
dass man stolz ist so einem Herren zu dienen.
Unwissenheit,Aberglaube,Frömmigkeit und Ängste dominieren das einfache Volk.
Aber gerade diese ganzen Hürden machen die Darstellung eines Charakters aus dem
einfachen Volk so interessant. Sich auf ganz einfache Dinge zu konzentrieren und
einmal alle Gedanken dieser Welt fallen zu lassen.Ein völkischen Charakter muss
man nun auch nicht spielen wie einen Dorftrottel.Eher vom Wissen her wie ein
kleines schüchternes Kind,das zum ersten Mal etwas Sonderbares erblickt.Es kann
ja durchaus eine gewisse Bauernschläue vorhanden sein.Denn es sind immer noch
Menschen mit Sorgen,Ängsten und Nöten.Wenn man es vernünftig ansetzt ,so kann
ein völkischer Charakter sehr viel Spaß machen.Aber auch hier muss man natürlich
auf die Logik der Darstellung achten.Sprich eine gewisse Armut die sich in
Gewandung und Ausrüstung darstellt, sowie sehr beschränktes Wissen und
Ansichten, als auch die Überlegung,warum der Charakter das jetzt macht.(Ein
Bauer wird wohl niemals die Welt durchwandern und auch bei anderen sollte es
stimmig sein)
Einige Spieler haben für Sommerlund auch einfache völkische Charaktere,die gerne
gespielt werden.
Sommerlund wird zunehmends ceridisch.Dieser Streifzug kommt
aus dem cerdischen Paysage Belliqueux.
Infos zum Ceridentum unter
http://www.nebellegenden.de/ceridentum.htm
Das Ceridentum in Sommerlund
Seit ein paar Jahren festigt sich das Ceridentum lyrischer Prägung in dem Fürstentum Sommerlund. Mit Beginn des Jahres 1205 waren es zuerst Rittersleute, die Hilariusiten als Beichtväter und Beichtmütter zu sich holten, um auf den rechten Pfad des Glaubens geleitet zu werden. Mit der Zeit wurden es immer mehr, die so handelten, und so konnten vornehmlich Hilariusiten Fuß fassen.
Diese Brüder und Schwestern sind von verschiedener Herkunft, wenngleich die meisten von ihnen Sommerlunder sind, die nach jahrelanger Abwesenheit nun ihr Wirken nach Sommerlund tragen.
Die anfänglichen Probleme wurden schnell gelöst. Das größte Problem war die große Distanz zu Friedland und Lyrien. Worauf sollten sich die Hilariusiten Sommerlunds berufen können? Wie gesagt, das Heilige Land ist fern...
Das weit im Westen Sommerlunds liegende Königreich namens Paysage Belliqueux, in dem ausschließlich Menschen leben, war schon lange ceridisch. Dort konnte sich, ähnlich wie in Lyrien, die ganze Pracht des wahren Glaubens verbreiten, bis Paysage Belliqueux ceridisch wurde. Doch Paysage Belliqueux ist noch weiter entfernt von Lyrien und Friedland als Sommerlund, sodaß sich dort streng an die Regeln des Hl. Hilarius gehalten wird. Dort gibt es zwar auch sehr viele lokale Heilige und Selige, doch die Pfeiler, auf die sich der Glaube stützt, sind unerschüttert. Insbesondere verehrt man in Paysage Belliqueux vor allem weibliche Heilige und Friedland gilt dort als das gesegnete Land, welches aber in fast unerreichbarer Ferne liegt.
Nachdem nun der ceridische Glaube in Sommerlund Einzug halten konnte, richtete das Oberhaupt der ceridischen Kirche in Paysage Belliqueux auf Drängen der Hilariusiten des fremdsprachigen Paysage (wie es auch genannt wird) das Augenmerk auf Sommerlund, insbesondere nachdem einige Ritter eine neue Heimat in Sommerlund gefunden hatten und der Freiherr Sigismund von Lautenbach zu Beginn des Jahres 1206 eine Klause zu Ehren des Hl. Hilarius einrichten ließ.
Solange der Patriarch der heiligen lyrisch-ceridischen Kirche den Heiligen Vater auf geheiligtem Stuhle Joseph II. nicht daran hindert, als Oberhaupt auf unbestimmte Zeit der sommerlundisch-ceridischen Kirche, die im Wachsen begriffen ist, zu fungieren, wird sich an der Entwicklung des Ceridentums in Sommerlund kaum etwas ändern.
Doch die Sprache hemmt die Dinge, und da in Paysage Belliqueux anders gesprochen wird als in Sommerlund, wird es wohl nicht lange dauern, bis sich in Sommerlund ein Ceridentum herausbildet, welches dem sommerlundischen Geist näher kommt als der melodische Singsang des traurigen Paysage.
-Vater Rufus, derzeit Beichtvater