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Mythen Legenden Aberglauben und Sagen im Volke |
Die Glocke an der
Gugel
Es ist Brauch, sich eine kleine Schelle an das ende des Gugelschwanzes zu nähen.
Diese Glocke ist äußerst nützlich gegen Kobolde, den drückenden Alp und andere
böse Geister. Die Wesenheiten können so nämlich nicht unbemerkt am Rücken bzw.
Gugelschwanz des Menschen heraufklettern und ihn belästigen. Das Bimmeln
vertreibt die Geister. Wenn man einfach nur in der Gegend herumsteht, kann man
am Bimmeln gleich erkennen, dass sich etwas anschleicht.
Sprichwort: „Wer keine Augen im Hinterkopf hat,
der braucht eben eine Glocke am Schwanz.“
Das Hinsetzen, wenn man eigentlich schon gegangen ist
Manchmal kommt es ja vor, dass man dem Heim den Rücken gekehrt hat. Wenn man
aber etwas daheim vergessen hat, muß man umdrehen. Um Schaden abzuwenden, setzt
man sich deswegen gleich noch einmal kurz auf einen Hocker, der neben der Tür
steht, denn sonst würden die eigentlich freundlichen Hausgeister denken, dass
sie mit auf die bevorstehende Reise müssen und mit anderen fremden Leuten, die
einem auf der Fahrt begegnen, Unsinn treiben. Denn die Hausgeister können
ziemlich ungehalten werden, wenn sie von ihrem Zuhause weg müssen. Deswegen soll
man sich noch einmal hinsetzen, um ihnen so anzuzeigen, dass man bald wieder
kommt.
Sprichwort: „Setz Dich gefälligst hin, bevor Du
gehst.“
Die Hampelleute
Die Hampelmännchen sind die großen Brüder der bekannten Heinzel und die kleinen
Brüder der Hampelmänner.
Die Hampelmännchen haben im Gegensatz zu ihren Genossen keinerlei Funktion, sie
sind einfach nur anwesend. Manchmal treiben sie Schabernack, manchmal sind sie
nützlich, und selten sind sie bösartig.
Das sommerlundische Hampelmännchen geht im Sommer, Winter, Herbst und Frühling,
also immer, auf die Jagd nach dem Hampelweibchen. Wenn sie sich gefunden haben,
suchen sie sich gut geschütztes Stübchen. Dieses Stübchen ist fast immer eine
geschützte, haarige Stelle am menschlichen Körper. Dort lieben sich dann
Hampelmännchen und Hampelweibchen, bis beide nicht mehr können. Dies geschieht
meist nachts, wenn keiner es merkt. Der Mensch hingegen, an dessen haarigen
Körperstellen sie sich „eingenistet“ haben, merkt dies sehr wohl. Denn er oder
sie träumt dann von sich selbst und dem andersgeschlechtlichen Gegenüber einen
Traum, wie er oder sie meint. Tatsächlich sind es aber Hampelmännchen und
Hampelweibchen beim Akt, und dann passiert fast immer ein Malheur: Alles ist am
nächsten Morgen etwas feuchter, als es am Abend gewesen ist und der Mensch fühlt
sich auch ein wenig erleichtert. Aber ihn plagen dann auch die Bisse des
Gewissens, denn er hat ja eigentlich die Hampelleute belauscht und beobachtet.
Nun gut, jedenfalls sind die Hampelleute nichts schlimmes, worüber man sich
Sorgen machen sollte, solange man nicht selbst Hand anlegt.
Sprichwort: „Treibs nicht mit den
Hampelleuten.“
Bimsemann
Der Bimsemann ist zu vergleichen mit dem Geist, der bei der Ernte eingefangen
wird, nur ist er nicht im zu erntenden Getreide zu finden, sondern im Stein. Der
Bimsemann kommt dann zum Vorschein, wenn man es schaffen würde, einen Hohlraum
in den Stein zu bohren, ohne jedoch den Stein dabei irgendwie zu beschädigen.
Wenn man das schaffen könnte, ja, dann! Dann hätte man nämlich drei Wünsche frei
und könnte sorglos leben. Aber bisher ist das noch niemandem gelungen.
Sprichwort: „Bimsemann, Bimsemann, laß mich Dir
ein Löchlein bohren.“ (bei unerfüllbaren Wünschen…)
Roggenkeil
Der Roggenkeil ist ein sommerlundisches Phänomen. Dem Phänomen des Heuschnupfens
vergleichbar, ist der Roggenkeil all das, was eben nicht als Krankheit zu
definieren ist. Immer, wenn man plötzlich laut und kraftvoll niesen muß, beim
Zwiebelschneiden weinen muß, Ausschlag bekommt von Tannennadeln oder Katzenhaare
nicht verträgt, dann war es ganz sicher der Roggenkeil. Kurzum: Alles, was ganz
normal ist im menschlichen Leben, seltsame Anzeichen von Unverträglichkeiten
irgendwelcher Art, an all dem ist der gutmütige Roggenkeil schuld. Denn der
Roggenkeil ist ein kleiner Mann, der immer auf der Suche nach Freunden ist. Hat
er sie einmal gefunden, dann markiert er sie mit einem Roggenkorn, das dann eben
das oben beschriebene auslösen kann. Und deswegen sagt man folgendes Sprichwort:
„Ich bin Roggenkeils Freund.“
Und wenn man keinerlei Beschwerden hat, dann sagt man folgendes:
„Der Roggenkeil vernachlässigt mich mal
wieder.“
Das Schnibbeldun am Lagerfeuer
Das sog. Schnibbeldun ist etwas, was die Sommerlunder durch Erfahrung gelernt
haben. Wann immer der Rauch des Lagerfeuers einem in den Augen beißt, muß man
folgendes sagen:
„Schnibbeldun, Schnibbeldun, Schnibbeldun!“
Denn so kann man die heißen Geister dazu bringen, ihre Aufmerksamkeit, die sie
auf einen gelegt haben, fallen zu lassen. Manchmal kann man dann nämlich die
frohlockenden Gesichter der weiblichen und reizenden heißen Geister im Feuer
sehen. Das „Schnibbeldun“ bedeutet nämlich eigentlich nur „Schnitte machen an de
Kleidern, bis diese langsam heruntergleiten“, aber das haben die meisten wohl
vergessen…
Das Frühlingsflattern
Worauf die Sommerlunder sehr stolz sind, ist das Frühlingsflattern. Das
Frühlingsflattern geht immer in den heißesten Monaten um und bringt die Männer
dazu, sich zu verlieben. Das Frühlingsflattern hat zwei Seiten: Entweder ist es
ein echtes Luder, dass den Männern Flausen in den Kopf setzt, oder es ist ein
zartbesaitetes Mädel, dass umgarnt werden möchte. Aber es hat auch Einfluß auf
die Frau, und das nicht zu knapp, denn das Frühlingsflattern steht auch für die
weibliche Lust, sich zu vergnügen. Kurz, das Frühlingsflattern ist das, was die
Männer dazu bringt, Kopf und Kragen für eine Frau zu riskieren und die Frauen,
lüsterne Gedanken zu haben, die Spaß machen. Vor allem auf den Festen zur
Sommersonnenwende auf dem Lande tanzt man dem Frühlingsflattern zu Ehren
reigenförmige Tänze, bei denen es (oder zumindest im Anschluß daran) derb und
dörperlich zur Sache geht. Man munkelt, dass auch die ritterlichen Damen und
Herren dem Frühlingsflattern anheim fallen, aber das müsste man sie selber
einmal fragen.
Sprichwort: „Das Frühlingsflattern geht wieder
um und es ist Zeit, im Kreis zu jauchzen.“
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Bräuche und Sitten im Fürstentum |
Der Gebrauch von Kräutern wird nicht nur für heilende
Zwecke und Veredelung von Speisen genutzt.
Bestimmten Kräutern werden gar magische Fähigkeiten zugesagt.
Dies ist allerdings ein Aberglauben welcher fast nur beim einfachen Volk zu
finden ist.
Wenn man übers Land und durch die Dörfer zieht kann man immer wieder sehen wie
das einfache Volk doch an diese Dinge glaubt.
"Mit Vorsicht ist man auf der sicheren Seite"
ist eines der Sprichwörter dazu.
Aber generell heisst es doch...
"Des Feindes Sorgen ist im Kraut verborgen"
Damit sind dann eher die "Sorgen" die man haben kann gemeint.Um diese zu
vertreiben muss man halt den Feind der Sorgen kennen und sich mit diesem
Verbünden.
Also kann man sehen wie man daran glaubt.
Überall hängen kleine getrocknete Büschel Kraut.
Bei einigen Kräutern sagt man dass sie böse Geister vetreiben.
Von anderen dass sie das Liebesleben steigern.Es gibt dahingegen Kräuter die
sogar das gewünschte Geschlecht anlocken sollen.
Dieser Aberglaube ist in einigen Regionen sogar soweit gegangen,dass bestimmte
Kräuter vor der Türe hängen die angeblich Büttel und Steuereinnehmer usw vom
Haus vernhalten sollen.
Es gibt unzählige Kräuter gegen Krankheiten und Verletzungen.
Diese Bündel können überall hängen.Ob vor der Türe über dem Bett,neben der
Kochstelle oder am Gürtel selbst getragen.
"Dagegen ist ein Kraut gewachsen"
Tischsitten
Hände waschen
Besteck klopfen
Löffel umdrehen
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Sprichwörter und Redewendungen |
Da das Fürstentum Sommerlund seine eigene Geschichte
und Kultur besitzt ,sind auch Redewendungen und Sprichwörter anders.
Viele Sprichwörter sind durch die Ritter (den Reiter) geprägt.
3 Fliegen mit einer Klappe schlagen | -> 3 Rehböcke mit einem Pfeil erwischt |
Da kannst du die Uhr nach stellen | -> Da kannst die Sanduhr nach drehen |
Du bist ja n ganz schlauer | -> Du willst wohl auch zur Akademie/du bist wohl auch bei der Akademie abgelehnt worden |
Noch ein Schritt weiter und es knallt | -> Du stehst so kurz vor der Lanze |
Ich glaub ich spinne/Ich glaub mein Schwein pfeift | -> Ich glaub mein Pferd kalbt/Ich glaub die Hühner ziehen in den Krieg |
Jetzt reichts! | -> Die Lanze ist durch! |
Pass auf sonst setzt es was | -> Pass auf sonst kommst du in die Asche |
Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche | -> Das ist so sicher wie der Untergang der Sonne |
Sich mächtig übers Ohr hauen lassen | -> Ein Schatz ohne Karte gekauft/eine Burg ohne Tür |
Besser den Mund halten/aufpassen was man sagt | -> Haltet Eure Zügel fest |
Ein Fass ohne Boden | -> Ein Geldbeutel mit Loch |
Eine Sache laufen lassen | -> Die Zügel losgelassen |
Sich weit aus dem Fenster lehnen | -> weit vor der Schlachtreihe laufen/reiten/sich weit über die Burgmauer lehnen |
Beleidigungen und Komplimente
Für Situationen ohne Hoffnung (eigentlich ironisch auf Personen gemünzt)
Die Burgmauer fällt... das Feuer wütet... Tot
und Elend bleibt.
"Gimpel" ->Oft als einfache Beleidigung an den
Kopf geworfen.Der komische Vogel
Begrifflichkeiten und Bezeichnungen bei uns:
Gerstenbräu -> Bier
Goldschimmer -> Messing
Bestimmte Stangenwaffengattung (Art Gleve) -> Fisch
blank->Blankwaffe("Er zieht blank"bzw
jemand trägt sein z.B Schwert ohne Scheide was nicht gern gesehen wird ->"Er
trägt blank")
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Sonstige Besonderheiten |
Höfische Dienersprache
(die hat auch n Namen...hab ich aber vergessen)
Am Hofe hat sich eine stille Zeichensprache entwickelt,welche hilft einen
reibungslosen Ablauf bei z.B. einem Festbankett hinzubekommen.
Meisst verständigt sich der Truchsess bzw der Haushofmeister mit den Pagen und
Dienern über diese Sprache.Die Herrschaften werden so nicht durch störrendes
Gebrabbel genervt und die meissten Dinge laufen fast wie von alleine.Es sind
teilweise einfache kurze Symbole die auch zwischen Herr und Diener ausgetauscht
werden.So kann es z.B der Tischpartner nicht einmal mitbekommen das die Dame
gerade neuen Wein geordert hat.Die Kunst dabei ist diese Sprache so unauffällig
wie möglich zu kommunizieren.
Am Hofe herscht ein regelrechter Wettbewerb darin eine gewisse Perfektion in
diese Sprache zu bringen.
Die beste Ausführung ist tatsächlich wenn die Symbolik in die normalen Gestiken
komplett einfliesst.Voraussetzung dafür ist natürlich ein perfekt eingespieltes
Team zwischen Diener und Herrschaft.
Ausländische Gäste wundern sich häufig darüber das jeder Diener selbständig
agiert und weiss was zu tun ist.Alles läuft wie von Geisterhand.Aber sie kennen
halt nicht diese "Geheimsprache" und wissen daher nicht das eigentlich unzählige
Informationen über Symbolik still und unauffällig ausgetauscht werden.
Da man das als Teil der höfischen Ausbildung betrachtet,wird auch nichts über
diese Sprache erzählt.Denn sie wird halt in der Ausbildung beigebracht.
Daher wird es auch nicht gerne gesehen das diese Sprache jemanden so erklärrt
wird.Man gibt zwar auf Anfrage kund um was es sich da handelt und was für einen
Zweck es erfüllt,aber mehr auch nicht.
Diese Sprache sollten auch nur die beherrschen,die einen höfisch ausgebildeten
Charakter spielen.
Ein Beispiel dazu:
Man legt den Zeigefinger an die Wange mit der Spitze in Richtung Auge.
Kann man so gestalten dass es aussieht als würde man sich nachdenklich in seine
Hand stützen.
Das heisst soviel wie "Geb acht! Achtung!Pass
auf! Befehl kommt!"
Der z.B Page gibt Zeichen dass er es verstanden hat.
Man hält die Hand übern Tisch und krümmt die Finger so als würde man ein
schmalen Becher ohne Griff halten.
Der Page wiederholt kurz das Symbol um sicherzustellen dass er es verstanden
hat.
Das Ganze heisst:"ein Getränk!
Nachfüllen!Becher/Gefäss!"
Kurz um es ist die Variante z.B neuen Wein zu ordern
Eine Dichtung über "den Schild"
Eine Sitte, die bei denjenigen vorkommt, die den
Schild zu tragen verstehen, und auch im Sarvipal, einem schönen und gar
ritterlichem Werke aus Sommerlund, beschrieben worden ist.
...
die, die da waren und so
gänzlich bewehrt und überaus froh
gezogen kamen, von nah und fern,
die sah man dort sich wohl bewehrn
mit harnisch, helm und sporn,
mit ringen und mit dorn,
mit hammer, mit schwert.
gar mancher recke bewehrt
auf dasz er seine dame ehrt
und um des schildes amt
nahm er sogleich zu hand
den schild.
das bild auf diesem ist schön
anzusehen und glockengetön
vermehrt die zier
die waltete hier.
es nahte auch heran,
-sie kamen so wohl an!-
die schar aus sommerlund,
in farben so bunt
und prächtig gemalt.
mit großer gewalt
und laut beschallt
sah man sie reiten
unter himmels weiten.
doch, owe! was war dies?
ihr führer leben ließ
und alle die seinen
die immer noch weinen
trugen den schild
mit seinem bild
verkehrt herum,
höret warum:
denn sitte ists dort,
an sonnigem ort,
zu drehen den schild
auf dass das bild
verkehrt herum prangt
dennoch niemals wankt.
die spitze sich neigt,
gen himmel aufzeigt
und gerader rand
zeigt runter zu land.
so zeigen die mannen,
bis sie von dannen,
dass treu sie dienen
mit traurigen mienen
ihrem herrn, der gegangen,
zur ehr sie gelangen
damit. von heute
bis morgen, ihr leute.